Rhododendron schneiden: Arno's Tipps für ein optimales Resultat

Auf dieser Seite zeigt dir Arno, wie du deinen Rhododendron richtig zurückschneiden kannst. Um dir optimal zu helfen, hat Arno eine ausführliche schriftliche Anleitung vorbereitet.

Rhododendron schneiden - so wird es gemacht
Rhododendron schneiden ist eine Tätigkeit, mit der du als Hobbygärtner nur wenig zu tun haben wirst. Denn Rhododendron, was auf Griechisch übrigens „Rosenbaum“ bedeutet, hat die Eigenschaft, auch ohne Schnitt gut zu wachsen. Jedes Jahr beschenkt er dich von neuem mit immergrünen Blättern und einer bunten Blütenpracht in allen erdenklichen Farben. Möchtest du deine Blütensträucher aber liebevoll hegen und pflegen, ist es ab und zu notwendig, deinen Rhododendron zu schneiden.
Manchmal sieht man Sträucher, die falsch wachsen. Sie werden von unten her kahl und von innen scheuern die Triebe aneinander. Das kommt zum Beispiel häufig bei älteren Rhododendren vor, die jahrelang falsch oder auch gar nicht gepflegt wurden. Um diesen Zustand zu vermeiden, sind regelmäßige Pflegemaßnahmen ein Muss für jeden echten Rhododendron-Liebhaber. Allerdings gibt es beim Schneiden auch einiges zu beachten, damit dein Strauch seine strahlende Vitalität behält.
Deswegen hat Garten-Profi Arno dir einen Rhododendron-schneiden-Ratgeber zusammengestellt. Hier erfährst du, wann der beste Zeitpunkt zum Rhododendron schneiden ist, welche Rückschnitte warum notwendig sind und wie du am besten vorgehst. Zum Schluss verrät Arno dir noch einige seiner Profi-Tipps, mit denen der Sträucher-Schnitt zum Kinderspiel wird!
Das lernst du von Arno:
- Wann ist das Rhododendron schneiden notwendig?
- Rhododendron regelmäßig Ausputzen statt schneiden
- Ist dein Rhododendron bereit für einen Schnitt?
- Rhododendron im leichten Formschnitt schneiden
- Rhododendron nur mit Vorsicht stark zurückschneiden
- Rhododendron richtig schneiden – so geht‘s
- Das richtige Werkzeug zum Rhododendron schneiden
- Arno's Profitipps rund um das Rhododendron schneiden
- Rhododendron schneiden – das Wichtigste auf einen Blick
Wann ist das Rhododendron schneiden notwendig?
Rhododendron schneiden ist wie gesagt kaum notwendig, wodurch sich die Pflanze wesentlich von anderen Bäumen und Büschen unterscheidet, die regelmäßig zurückgeschnitten werden sollten. Deswegen solltest du zuerst einmal entscheiden, wann und wie stark dein Rhododendron wirklich beschnitten werden muss. Arno unterscheidet drei verschiedene Möglichkeiten:
- Ausputzen – kein „echtes“ Rhododendron schneiden, sondern das Entfernen der verwelkten Blüten
- Leichter Formschnitt – leichtes Beschneiden des Rhododendrons, um die Form des Busches zu erhalten
- Starker Rückschnitt – zur Verjüngung des Rhododendrons oder wenn er zu groß geworden ist
1. Rhododendron schneiden - Ausputzen
Wichtiger als den Rhododendron zu schneiden, ist die jährliche Pflege der Pflanze nach dem Blühen. Zum einen sind die verwelkten Blüten nicht besonders hübsch anzusehen. Deswegen macht es allein aus optischen Gründen Sinn, sie zeitnah zu entfernen. Du tust damit aber nicht nur dem Look deines Gartens in diesem Jahr einen Gefallen, sondern sorgst auch für das nächste Jahr vor. Denn unter den alten Blüten bilden sich bereits neue Knospen, die mehr Kraft zum Wachsen haben, wenn du die alten Blütenstände entfernst, damit sich keine Samen bilden.
Arno's Gartentipp: Die alten Blüten kannst du ganz einfach mit den Fingern abbrechen. Allerdings sind die jungen Triebe darunter sehr empfindlich. Deswegen pass gut auf, dass du sie nicht beschädigst.

Ist dein Rhododendron bereit für einen Schnitt?
Manchmal kann es allerdings auch sinnvoll sein, den Rhododendron zu schneiden. Bevor du jetzt allerdings sofort Hand anlegst und anfängst zu schneiden, solltest du überprüfen, ob dein Rhododendron gut verwurzelt ist. Wenn das nicht der Fall ist, kannst du ihn ohne viel Kraftaufwand umstoßen. In diesem Fall solltest du deinen Rhododendron lieber nicht schneiden.
Denn die gute Verwurzelung im Erdreich ist wichtig, damit er genug Kraft hat, um die Schnittmaßnahmen zu bewältigen. Rhododendren wachsen langsam, deshalb geht auch ein geringes Zurückschneiden nicht spurlos an ihm vorbei. Ist dein Strauch aber gut verwurzelt hat er genug Wurzeldruck, um aus dem alten Holz neue Triebe zu bilden.
2. Rhododendron schneiden - leichter Formschnitt
Geht ans Rhododendron schneiden, vertragen die meisten Sträucher einen leichten Formschnitt gut. Das solltest du wissen, wenn du deinen Blütenstrauch wieder in Form bringen möchtest:
Der leichte Formschnitt wird durchgeführt, um Triebspitzen zu kürzen und um kranke und beschädigte Triebe zu entfernen. So kannst du dafür sorgen, dass dein Rhododendron seine kompakte Form behält und gesund wächst.
Um den Rhododendron leicht zurück zu schneiden ist das Zeitfenster zwischen der alten Blüte und der neu austreibenden Blütenknospe besonders gut geeignet. Unmittelbar nach dem Welken der alten Blüte werden die neuen Knospen gebildet, weshalb du den Formschnitt vor dem Neuaustrieb durchführen solltest. Achte darauf, dass du die jungen Knospen nicht beschädigst, damit dein Rhododendron auch im nächsten Jahr zahlreiche Blüten bildet.
Da die Rhododendron Sorten zu unterschiedlichen Zeiten und verschieden lange blühen, variiert der genaue Zeitpunkt von Strauch zu Strauch. Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass für die allermeisten Sorten ein Rückschnitt im Zeitraum von Ende März bis Anfang Mai geeignet ist.

3. Rhododendron nur mit Vorsicht stark zurückschneiden
Beim Rhododendron schneiden solltest du stets Vorsicht walten lassen, denn so pflegeleicht die Pflanze auch sein mag, ein zu starkes Beschneiden kann dir dein Blütenstrauch übelnehmen. Nur ein Rhododendron, der sehr gut verwurzelt ist, verträgt einen starken Rückschnitt und kann dadurch manchmal sogar zu neuem Leben finden. Das solltest du wissen, wenn du deinen Rhododendron stärker beschneiden möchtest:
Wann ist ein starker Rückschnitt notwendig?
Es gibt drei gute Gründe dafür deinen Rhododendron stark zurück zu schneiden. Zum einen wird die Prozedur notwendig, wenn dein Rhododendron von innen verkahlt. Das heißt, dass er im Inneren kaum noch Blätter besitzt und verholzt ist, weil dort zu wenig Licht ankommt. In diesem Fall lohnt es sich die äußeren Zweige zu lichten.
Ein weiterer Grund kann die jahrelange Vernachlässigung oder das falsche Schneiden des Rhododendrons sein. Manchmal hilft dann nur ein radikaler Schnitt, um den Strauch wieder in Form zu bringen. Der häufigste Grund für einen Verjüngungsschnitt ist, dass dein Rhododendron die gewünschte Größe überschreitet.
Wie oft sollte man den Rhododendron stark zurückschneiden?
So wenig wie möglich und so oft wie nötig! Du solltest den Rhododendron nicht zu oft stark beschneiden, um die Pflanze zu schonen und die Bildung neuer Blüten nicht zu gefährden. Da der Rhododendron eher zu den langsam wachsenden Pflanzen gehört, ist ein jährlicher Rückschnitt in der Regel weder erforderlich noch empfehlenswert.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen starken Rückschnitt?
Einen starken Rückschnitt oder einen Verjüngungsschnitt solltest du am besten im Herbst nach oder im Frühling vor dem Blühen durchführen. Gut geeignet sind die Monate Oktober und November oder Februar und März, da in dieser Zeit keine Vögel nisten und die Frostgefahr nicht allzu hoch ist.
Arno's Insider Wissen: Geduld ist die halbe Miete! Nach dem Rhododendron schneiden kann es sein, dass die Blüte bei einem starken Rückschnitt bis zu zwei oder sogar drei Jahre ausfallen kann. Lasse deinem Liebling daher genug Zeit, um sich von den Strapazen zu erholen.
Rhododendron richtig schneiden – so geht‘s
Ist das Rhododendron schneiden notwendig, solltest du die einzelnen Äste vom des Hauptstamms soweit einkürzen, dass sie nur noch 40 bis 60 cm lang sind. Achte dabei darauf, dass am Ende des Astes noch grüne Blätter stehen bleiben oder schneide die Äste nur soweit ab, dass wenigstens noch ein paar vorhanden sind.
Wichtig hierbei ist, dass du nicht die gesamte Pflanze auf 60 cm über den Boden kürzt oder „auf den Stock setzt“, wie man auch sagt. Arno weiß aus eigener Erfahrung, dass man für diesen Beschnitt viel Erfahrung braucht und am besten einen sehr erfahrenen oder professionellen Gärtner zu Rate ziehen sollte.
Falls du deinen Rhododendron schonen möchtest, kannst du den Verjüngungsschnitt auch auf zwei Jahre aufteilen. Die folgende Zeichnung zeigt dir, wie das geht:

- Ist dein Rhododendron zu ausladend…
- … schneide nicht nur eine Hälfte zurück…
- … sondern vorsichtig und gleichmäßig den ganzen Strauch…
- … und dann im zweiten Jahr noch einmal gleichmäßig den ganzen Strauch auf die gewünschte Größe.
Durch diese Vorgehensweise wird dein Rhododendron nicht nur geschont, an den Schnittwunden entstehen im gleichen Jahr auch neue Triebe. Selbst an den verholzten Zweigen werden beim Einkürzen die sogenannten „schlafenden Augen“ geweckt. Das heißt, dass dein Rhododendron selbst an armdicken Ästen neu austreibt und frische Knospen bildet. Du brauchst bei dem Verjüngungsschnitt also keine Angst zu haben, dass der Rhododendron nicht wieder grün wird.
Das richtige Werkzeug zum Rhododendron schneiden
Das Rhododendron schneiden wird für dich viel einfacher und für die Pflanze viel schonender, wenn du das richtige Werkzeug verwendest! Ganz gleich ob du einen leichten Formschnitt oder einen starker Rückschnitt durchführen möchtest, dein gewähltes Werkzeug sollte auf jeden Fall sauber und scharf sein. Diese beiden Kriterien sind aus folgenden Gründen wichtig:
Übertragung von Krankheitserregern vermeiden
Deinen Rhododendron zu schneiden, ist mit einer kleinen Operation vergleichbar. Mit jedem Schnitt wird die Pflanze ein stückweit verletzt, deswegen ist ein sauberes Werkzeug enorm wichtig. Nur so verhinderst du die Übertragung von Krankheitserregern in der Schnittwunde.
Eine schnelle Wundschließung fördern
Damit sich die Schnittstellen an deinem Rhododendron schnell schließen ist es wichtig, dass der Schnitt mit sauberem Werkzeug und glatt ausgeführt wurde. Deshalb wähle ein möglichst scharfes Werkzeug, damit beim Schneiden keine fransigen Schnittstellen entstehen. Manchmal lässt sich das Ausfransen nicht vermeiden, dann schneide die Wunde am besten nochmal nach, zum Beispiel mit einem scharfen Messer.
Je kleiner die Schnittstelle desto besser
Generell gilt beim Rhododendron schneiden: Je sauberer und je kleiner die Wunde desto besser. Außerdem rät dir Arno, unnötig viele Verletzungen durch überflüssige Schnittstellen zu vermeiden. Damit ist gemeint, dass beispielsweise eine Schnittstelle weiter unten am einem Zweig besser ist als drei Schnittstellen durch das Abschneiden kleinerer Äste weiter oben.
Arnos Gartentipp: Für einen leichten Formschnitt empfiehlt dir Arno eine Rosenschere als Werkzeug zu benutzen. Arno selbst setzt auf gut geschärfte Rosenscheren. Bei dickeren Ästen solltest du eine Astschere oder einen Astkneifer benutzen, das macht dir das Rhododendron schneiden einfacher und du schonst gleichzeitig deine Rosenschere, die für so dickes Holz nicht gemacht ist.

Arno's Profitipps rund um das Rhododendron schneiden
Nachdem du nun schon das Wichtigste zum Thema „Rhododendron schneiden“ gelernt hast, hat Arno noch ein paar Profitipps für dich auf Lager, damit dein Sträucher den Rückschnitt gut überstehen:
1. Schräg schneiden unterstützt die Wundschließung
Achte beim Rhododendron schneiden darauf, deine Schnitte leicht schräg durchzuführen. Dadurch wird die Schnittwunde vom neuen Austrieb überdeckt und ist besser geschützt.
2. Extremtemperaturen wie Hitze und Frost
Auch wenn dein Rhododendron Temperaturschwankungen gut wegsteckt, ist er nach dem Schneiden etwas empfindlicher. Deswegen solltest du den Rückschnitt weder in der Sommerhitze durchführen, wenn der Strauch leicht vertrocknen kann, noch im Winter bei starkem Frost. Generell brauchst du aber keine Angst vor leichtem Frost zu haben, denn der ist für den Rhododendron nicht gefährlich.
3. Blätter abschneiden ist manchmal notwendig
Wenn du beim Rhododendron schneiden auch Blätter abgeschnitten hast, brauchst du keine Angst zu haben, dass dein Rhododendron eingeht. Wie so ziemlich alle Gehölze besitzt auch der Rhododendron „schlafende Augen“. Das sind verdeckte Knospen, die erst dann zum Vorschein kommen, wenn sie durch den Rückschnitt „geweckt“ werden, um neu auszutreiben.
4. Rhododendron umsetzen und zurückschneiden
Während für die meisten Gartengehölze gilt, dass umsetzen und zurückschneiden Hand in Hand gehen, damit die Pflanzen nach den Umzugsstrapazen weniger Energie investieren müssen, ist beim Rhododendron das Gegenteil der Fall! Nur ein gut und fest verwurzelter Strauch sollte zurückgeschnitten werden. Nach dem Rückschnitt solltest du mit dem nächsten Umsetzen auch mindestens zwei Jahre warten.
5. Beim Rhododendron schneiden immer Handschuhe tragen
Trägst du beim Rhododendron schneiden Handschuhe schützt du deine Hände vor kleinen Verletzungen. Außerdem ist Rhododendron giftig, weshalb du das Schnittgut auch immer nur in der Biotonne und nicht auf dem Kompost entsorgen solltest.
6. Brut- und Setzzeit gemäß Bundesnaturschutzgesetz beachten
Innerhalb der Brut- und Setzzeit zwischen dem 1. März und dem 30. September ist das starke Beschneiden von Hecken und Bäumen laut Bundesnaturschutzgesetz grundsätzlich verboten, um nistende Vögel zu schützen. Leichte Formschnitte kannst du an deinem Rhododendron in deinem privaten Garten zwar trotzdem durchführen, aber vor allem vom 15. März bis zum 15. Juli solltest du besonders vorsichtig sein. Rhododendren sind sehr beliebt in unserer Tierwelt und viele Vögel lieben es im geschützten Inneren des Strauchs zu nisten.
7. Veredelten Rhododendron schneiden – ja oder nein?
Beim Zurückschneiden von veredelten Rhododendron Arten und Sorten solltest du vorsichtig sein. Ein veredelter Rhododendron verträgt keine starken Rückschnitte, sondern ist eher für leichte Formschnitte gemacht. Nicht veredelte Rhododendren hingegen vertragen starke Rückschnitte, die bis ins alte Holz gehen, solange sie gut verwurzelt sind.
8. Die richtige Pflege nach dem Rückschnitt
Nach dem Rhododendron schneiden solltest du unter deinem Lieblingsstrauch auch das Unkraut entfernen, den Boden mit selbstgemischter Rhododendronerde auffüllen, vielleicht noch Hornspäne auffüllen und den Bereich dann mit Mulch oder Eichenlaub abdecken, damit der Boden nicht so schnell austrocknet und neues Unkraut keine Chance hat.
Rhododendron schneiden – das Wichtigste auf einen Blick
Damit es mit dem Rhododendron schneiden losgehen kann, hier noch einmal das Wichtigste in Kürze:
- Entscheide dich für einen Schnitt und lege den passenden Zeitpunkt fest.
- Überprüfe, ob dein Rhododendron ausreichend verwurzelt ist.
- Trage Handschuhe und verwende eine saubere und scharfe Gartenschere.
- Mache schräge Schnitte nach Triebverzweigungen, verletze keine neu gebildeten Knospen und entferne kranke, verletzte und überstehende Triebe.
- Nach dem Schneiden kommt die Pflege: Unkraut jäten, düngen und mulchen!
- Arno wünscht dir viel Erfolg beim Schneiden deines Rhododendrons!