Ratgeber Rhododendronzikade
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In diesem Ratgeber stellt Dir Arno die Rhododendronzikade vor und verrät Dir, wie Du ihr den Kampf ansagst!
Im Mai schlägt das Herz jedes Rhododendronbesitzers höher, denn dann stehen seine Lieblinge in Blüte. Zeigen sich die Blüten nur spärlich und scheinen die Knospen erfroren oder abgestorben zu sein, war vermutlich der hier beschriebene Schädling am Werk.
Die Rhododendronzikade macht deinen Lieblingspflanzen das Leben schwer. Die eigentliche Bedrohung sind aber nicht die Insekten selbst. Arno verrät dir mehr über den Schädling und sagt dir, was du gegen dessen Ausbreitung tun kannst.
Der ungebetene Gast
Die Rhododendronzikade, botanisch Graphocephala fennahi, gehört nicht zu den in unseren Breiten heimischen Schädlingen. Die ursprüngliche Heimat dieser Zikadenart liegt in Nordamerika. Auf dem Schiffsweg gelangten von den Zikaden befallene Pflanzen in den 1930er- Jahren zunächst nach Großbritannien und später auch in unseren Raum.
Seitdem haben die optisch eigentlich recht hübsch anzusehenden Zikaden so manchen Hobbygärtner zur Verzweiflung gebracht.

Die Visitenkarte der Rhododendronzikade
Schädlinge müssen nicht hässlich sein. Die kleinen Zikaden sind sogar überaus farbenprächtig. Die Oberseite ist dunkelgrün gefärbt, während die Beine und die Unterseite eine gelbe Färbung besitzen. Die Vorderflügel werden von zwei schrägen Längsstreifen in Signalrot verziert. An den Rändern der Flügelspitzen fällt eine violette Färbung ins Auge und auch den Kopf ziert ein lila Streifen. Dieser betont die auffälligen Facettenaugen. Übersehen kannst du die Rhododendronzikade übrigens nicht, denn sie wird knapp einen Zentimeter groß.
Auf Spurensuche gehen
Arno verrät dir nun, wie du am besten überprüfst, ob dein Rhododendron von den Zikaden befallen ist. Glaubst du, an deinen Pflanzen sitzt eine Heuschrecke, schau besser zweimal hin. Die Zikaden ähneln den Heuschrecken. Erwachsene Zikaden lassen sich aber anhand der beschriebenen markanten Zeichnung gut unterscheiden. Auch die geringere Größe deutet darauf hin, dass du statt einer Heuschrecke eine Rhododendronzikade entdeckt hast.
Ab Mai kannst du die Schädlinge an den Pflanzen finden. Schau am besten zunächst auf den Blattunterseiten nach. Dort halten sich die gelbgrünen Larven auf und ernähren sich vom Pflanzensaft der jungen Triebe. Im Sommer kannst du die ausgewachsenen Tiere finden. Diese sonnen sich gern auf den Blattoberseiten. Werden sie gestört, verstecken sie sich auf den Unterseiten der Blätter.
Aus dem Leben der Zikade
Arno hat den Lebenslauf der Rhododendronzikade genau beobachtet. Pro Jahr entsteht nur eine Generation. Im Winter siehst du von den Schädlingen nicht viel, denn das Ei überwintert in der Blütenknospe. Auch den Knospen ist zunächst nichts anzusehen. Ende April schlüpfen die gelben Larven aus den Eiern und beginnen, an den Unterseiten der Blätter zu saugen.
Die erwachsenen Insekten kannst du zwischen Juni und Oktober beobachten. Die Eier werden im Sommer abgelegt. Dabei platziert das Weibchen in jeder Blütenknospe nur ein Ei. Während der Eiablage legt die Zikade den Grundstein für das spätere Übel, denn sie infiziert die Eier mit einem Pilz mit Namen Pycnostysanus azaleae.
Den Befall erkennen
Die Rhododendronzikade kann deinen Lieblingspflanzen keinen großen Schaden zufügen. Obwohl sie sich vom Pflanzensaft ernähren, ist der Schaden nicht so gravierend, wie beispielsweise bei Blattläusen. Über die Schadbilder anderer Insekten kannst du in Arnos Ratgeber „Rhododendron Schädlinge und Krankheiten“ nach lesen.
Die Blätter der Pflanzen bleiben beinahe unversehrt. Oftmals wird dir eine leichte hellgrüne Sprengelung auffallen. Auch können sich die Blätter an den Rändern leicht einkräuseln.
Das eigentliche Schadbild ist an folgenden Anzeichen zu erkennen:
- Knospen bleiben geschlossen
- Knospen sind braunschwarz gefärbt
- Knospen erscheinen abgestorben oder erfroren
- Knospen weisen einen haarigen Pilzrasen auf
- Larven auf der Unterseite der Blätter
- Häutungsreste der Larven sind sichtbar
Die Weibchen übertragen den gefährlichen Pilz, indem sie die Knospen leicht anritzen und das Ei hineinlegen. Es ist eine kleine Wunde entstanden, wo sich der Erreger einnisten kann. Die Knospen sterben nach und nach ab, fallen aber nicht von den Zweigen. Wenn du eine befallene Knospe im Frühling betrachtest, ist diese rundum mit kleinen Stacheln besetzt. Dabei handelt es sich um die Fruchtkörper des Pilzes.

Welche Arten sind besonders gefährdet?
Arno's Profi-Tipp: Hybriden der Sorten Williamsianum, Repens und Yakushimanum sind gegen den Befall der Rhododendronzikade immun.
Auch sommergrüne Rhododendren und Japanische Azaleen werden kaum von den kleinen Zikaden heimgesucht.
Während die Larven ausschließlich den Blattsaft des Rhododendron als Nahrungsquelle nutzen, kommen ausgewachsene Tiere auch gelegentlich an Ahorn, Efeu oder Linden vor.
Der Rohododenronzikade den Kampf ansagen
Eigentlich sind die Zikaden ja harmlos. Das Problem hierbei ist, dass Arno kein Mittel kennt, welches gegen den übertragenen Pilz Wirkung zeigt. Daher müssen die Zikaden selbst und natürlich auch ihre Larven zuverlässig bekämpft werden.
Von einem Befall wirst du erst im Frühling, wenn du gespannt auf die Blüte wartest etwas mitbekommen. Das Problem beginnt aber bereits bei der Eiablage im Spätsommer.
Ausgewachsene Tiere sind äußerst robust gegenüber herkömmlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Daher ist die Bekämpfung bereits im Larvenstadium ratsam. Ab Mai solltest du die Blattunterseiten nach möglichen Larven absuchen. Du wirst neben den grüngelben Larven auch die abgestreiften Hüllen entdecken, denn die Larven häuten sich mehrmals.
Es gibt einige biologische Mittel auf der Basis von Niembaumöl oder Natur-Pyrethrum. Trage die Lösung am besten am frühen Morgen auf die Blätter auf. Die Unterseiten werden verstärkt behandelt, damit auch die Larven vernichtet werden. Du kannst auch Gelbtafeln am Strauch anbringen. Dort bleiben die Zikaden haften, allerdings werden diese Fallen auch anderen Insekten zum Verhängnis.
Zeigt die biologische Bekämpfung keine Wirkung, wird zu chemischen Mittel gegriffen. Die Spritzlösungen kannst du mit einigen Tropfen Geschirrspülmittel vermischen. Dadurch bleibt das Mittel besser an den Blättern haften, verrät Arno.
Was kann ich noch tun?
Alle braunen Blütenknospen werden entfernt. Dies sollte geschehen, bevor die Zikaden zu schlüpfen beginnen, also möglichst im März.
Arno's Profi-Tipp: Die Knospen gehören nicht auf den Kompost, wo der Pilz überleben kann. Gebe die Blütenknopsen direkt in den Hausmüll.
Die Blätter bleiben meist unversehrt und müssen nur selten entfernt werden. Möchtest du dich über Schnittmaßnahmen am Rhododendron informieren, hilft dir Arnos Ratgeber "Rhododendron schneiden".
Gelbtafeln können am Rhododendron angebracht werden, um einen Befall möglichst frühzeitig zu erkennen, reichen aber als Bekämpfungsmethode nicht aus.
Rhododendronzikade – Arno`s Profitipps im Überblick
Arno kontrolliert seine Schützlinge regelmäßig, um ein gesundes Wachstum zu garantieren. Krankheiten und Schädlinge werden frühzeitig und zuverlässig bekämpft. Seine besten Tipps und Tricks hat dir Arno abschließend nochmals zusammengefasst:
Am passenden Standort entwickeln sich robuste und kräftige Pflanzen, die weniger von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Bist du dir nicht sicher, ob es deinem Rhododendron auch wirklich an nichts fehlt, schau in Arnos Ratgeber „Rhododendron Standort“ nach.
Kontrolliere deine Pflanze regelmäßig auf einen möglichen Zikadenbefall. Spare dabei die Blattunterseiten nicht aus, denn dort sitzen die Larven und lassen sich den Blattsaft schmecken.
Entferne die befallenen Knospen und behandle die Pflanze mit biologischen Präparaten. Gib auf die Blattunterseiten reichlich Flüssigkeit.
Du weißt nicht mehr weiter?
Du hast es versäumt, deine Pflanze im Auge zu behalten und nun hat die Rhododendronzikade die Regie übernommen? Keine Angst. Arno weiß Rat! Du kannst dich schriftlich an arno@rhododendron-arno.de wenden oder wirst unter: 04445/9869446 von Arno und seinem Experten-Team zu allen Fragen rund um deine Schützlinge beraten!

Einige beliebte Rhododendron Sorten:
- Cherry Kiss
- Polarnacht
- Goldbukett